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I N S A T Z
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A
B T E I L U N G
Greifenhagen
. . .
in der ehemaligen Provinz Pommern. Am 11.
April 1964 wurde die Patenschaft mit einer Urkunde
besiegelt. Aus dieser Patenschaft ist später die Städ-
tepartnerschaft mit Gryfino (ehemals Greifenhagen)
hervorgegangen.
Mit Übernahme der Patenschaft ist die Stadt Ber-
senbrück zum Mittelpunkt der Begegnung und zur
Heimstatt des kulturellen Erbes der Stadt und des
Kreises Greifenhagen geworden.
Alle zwei Jahre trafen sich die
Landsleute aus Pommern zu Pfingsten
Die Stadt Bersenbrück hieß dann mehr als 3000
Menschen verschiedenster Fasson willkommen:
Alleinstehende, Paare und Familien aus der ganzen
Bundesrepublik reisten per PKW, Bus oder mit der
Bahn nach Bersenbrück. Dort galt es dann, die vielen
Gäste in Hotels, Pensionen und Privatquartieren un-
terzubringen. Entsprechend waren an diesen Tagen
im Umkreis von 30 Kilometern alle Unterkünfte be-
legt und viele Besucher mussten befördert werden.
Die Feuerwehr Bersenbrück übernahm
den Fahrdienst
Zu den verschiedenen Veranstaltungen im Stadtge-
biet wurden die Gäste aus ihren Quartieren abgeholt
und wieder zurückgebracht. Arbeitsreiche Tage für
die Feuerwehr. Von Freitag, 13 Uhr bis Montag, 13
Uhr waren die Feuerwehrleute fast rund um die Uhr
mit anfänglich drei Fahrzeugen, einem Feuerwehr-
bus und 2 PKW des Landkreises unterwegs. Später
kam noch ein weiteres Fahrzeug dazu. Gefahren
wurde in drei Schichten.
Das Hotel Hengeholt war Einsatzort und Koordinati-
onsstelle. Ein Angestellter der Stadtverwaltung und
ein Feuerwehrmann nahmen die Telefonate an und
teilten die Fahrzeuge ein. So konnten die Gäste fei-
ern, ohne an ihren Führerschein denken zu müssen
oder teure Taxifahrten zu bezahlen. Eine schöne
Sache – schließlich sahen sich viele Heimatvertrie-
bene nach vielen Jahren in Bersenbrück zum ersten
Mal wieder.
Trotz der großen Anstrengung waren diese Treffen
für die Feuerwehrleute auch mit viel Freude verbun-
den. In Gesprächen sind die Kameraden den Lands-
leuten näher gekommen und sie konnten ein Gefühl
dafür bekommen, welche Bedeutung das Wort „Hei-
mat“ hat, insbesondere wenn diese für immer ver-
lassen werden musste. Gedanken, die sich viele
Einheimische wohl nur selten machen.
Zusammen mit Mitgliedern des Schützenvereins
haben einige Kameraden 1999 eine Busreise nach
Gryfino gemacht und erfahren, warum diese Men-
schen so an ihrer früheren Heimat hängen. In den
Folgejahren nahm das Interesse leider immer weiter
ab. Im Jubiläumsjahr 2013 besteht die Patenschaft
50
Jahre und soll entsprechend gefeiert werden.
Ein Bus
Namens „Knaller“
Fast immer fanden die
Greifenhagener Treffen ohne
größere Zwischenfälle statt,
bis auf dieses eine Mal:
Feuerwehrmann Christian
Schoborg war der Meinung,
dass die Kosten gesenkt
werden müssten, indem er
den Feuerwehr-Bus anstatt
mit teurem Benzin mit
günstigerem Diesel betankte.
Nach ca. 500 Metern streikte
der Motor und für den Bus
und damit auch für Christian
(
Schobi genannt) – war
Feierabend. Wegen der
Fehlzündungen, die der
Motor auch später noch
hatte, wurde der Bus „Knal-
ler“ genannt – erstaunlicher-
weise war der Motor jedoch
ab diesem Zeitpunkt nicht
mehr kaputt zu kriegen.
Seit 1953 unterhält der Landkreis Bersenbrück eine
Patenschaft zu dem Kreis Greifenhagen . . .
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Ehrenurkunde für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bersen-
brück. Überreicht durch den Heimatkreisbeauftragten
Christof Renke