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I N S A T Z
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A
B T E I L U N G
Kameradschaftspflege
. . .
bietet Zerstreuung, Zusammenhalt und das Ge-
fühl, Mitglied einer starken Gemeinschaft zu sein.
Der im modernen Leben vielleicht etwas antiquierte
Begriff „Kameradschaft“ wird in der Feuerwehr in-
tensiv gelebt. Festivitäten, gemeinsame Aktivitäten
und Rituale stärken das Gemeinschaftsgefühl und
sorgen dafür, dass Kameraden und Kameradinnen
neben dem harten Einsatzalltag vor allem auch
schöne und positive Erlebnisse erfahren.
In den 80er- und 90er-Jahren gab es Winterfeste
und sogenannte Zuggänge, die gemeinsam mit den
Partnern durchgeführt wurden.
Das Winterfest wurde 2011 durch ein Kamerad-
schaftsfest wiederbelebt. Ganz gleich, ob Kohlessen,
Weihnachtsfeier, Halbjahresabschluss mit den Ka-
meraden der Altersabteilung, Feuerwehrschützen-
fest mit der Familie oder ein spontanes Grillen an
einem Dienstabend – es gibt viele Gelegenheiten, zu-
sammen zu feiern und sie werden genutzt.
Kameradschaft ist ein
fester Bestandteil
Gute Kameradschaft in der Feuer-
wehr muss gepflegt werden, denn
nur so ist gewährleistet, dass sich
die Feuerwehrleute im Einsatz auch
aufeinander verlassen können. Blin-
des Verstehen, Vertrauen, gemein-
sam etwas Neues und Bewegendes
erleben – das ist die Grundlage für
ein erfolgreiches Miteinander im
Notfall, genauso wie in der Freizeit.
Die Intensität der Gemeinschaft er-
leben, ist für die Kameraden sehr
wichtig. Entsprechend wird in re-
gelmäßigen Abständen eine Tour
über mehrere Tage veranstaltet.
Oder aber Rituale gepflegt, wie z. B. das Eimertrin-
ken als Abschluss des Grundlehrganges in Bersen-
brück.
Und das geht so: Nach bestandener Prüfung ist es
üblich, dass jeder Teilnehmer einen Schnaps aus
einem Eimer trinkt. Aber nicht aus einem normalen
Eimer. Im Feuerwehrhaus steht ein etwa 7 cm hoher
Mini-Zinkeimer mit einem Durchmesser von etwa 4
cm und einem Bügel. Getrunken wird folgenderma-
ßen: Eimer unten anfassen, der Bügel zeigt zu der
dem Gesicht abgewandten Seite. Dann wird ge-
trunken und zwar solange bis der Bügel auf der Nase
liegt. Das geht nur, wenn der Eimer schnell und
komplett leer getrunken wird.
Ein ähnliches Ritual findet mit einer kleinen Glocke in
Größe eines doppelten Schnapsglases statt. In die
Glocke wird Schnaps gegossen und der Teilnehmer
muss diesen so gut ausleeren, dass bei Umdrehen der
Blindenflagge
An einem gemütlichen Kame-
radschaftsabend, wurde
wieder einmal lange dem
Unmut über die Politiker
Luft gemacht mit der
abschließenden Feststellung,
dass diese doch
alle blind seien.
Zu späterer Stunde fiel den
Kameraden dann eine gelbe
Kunststoff-Tischdecke auf, die
noch im Gerätehaus her-
rumlag. Kurz entschlossen
wurde diese mit drei großen
schwarzen Punkten in eine
überdimensionale Blinden-
binde (Flagge) umgestaltet
und danach direkt vor dem
Rathaus am dortigen Fahnen-
mast unter Absingen der
Nationalhymne gehisst.
Geselligkeit als Kontrapunkt zum harten
Einsatzgeschehen . . .
Radtour auf dem Hase-Ems-Weg im Jahre 2008
Tanzbär und Stimmungs-
kanone Walter Geisler
auf dem Winterfest
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