Brandbekämpfung E
I N S A T Z
-
A
B T E I L U N G
Die Trupps rüsten sich selbstständig mit den not-
wendigen Gerätschaften aus. Dass im Notfall der
Einsatz des Sprungretters, der Leiter sowie das
Selbstretten reibungslos klappen, ist ebenfalls ein
wichtiger Bestandteil des Trainings.
Starker Qualm dringt aus
Fenster und Türen
Wie verhält sich der Feuerwehr-
mann in extremer Situation? Er
ist besonderen Belastungen aus-
gesetzt: Enorme Hitzeentwick-
lung,giftigerQualm,katastro-
phale Sichtverhältnisse. Im Sei-
tenkriechgang bewegt er sich
vorwärts. Seitenkriechgang be-
deutet, dass er in die Hocke
geht, ein Bein nach vorne streckt
und sein Gewicht auf das andere Bein verlagert.
Dabei dreht er sich seitlich zur Fortbewegungsrich-
tung. Daraus entwickelt sich ein Intervall aus zwei
Bewegungsabläufen und einer Beobachtungsphase.
Diese Art der Fortbewegung hat mehrere Vorteile.
Zum einen kann der Feuerwehrmann die Rauch-
schicht über seinem Kopf permanent beobachten,
zum anderen kann er mit dem ausgestreckten Bein
den Nahbereich absuchen. Der sehr weit hinten lie-
gende Körperschwerpunkt vermeidet Abstürze und
ermöglicht, dass eine Hand frei bleibt. Im Falle einer
plötzlichen Flammeneinwirkung vollzieht der Feuer-
wehrmann den sogenannten „Flash-Over-Reflex“,
eine wichtige Schutz- und Abwehrreaktion, bei der
er sich sofort auf den Boden wirft. Diese Reaktionen
und Fortbewegungstaktiken werden u. a. im Brand-
bzw. Flash-Over-Container im Rahmen eines Wär-
megewöhnungstrainings geübt.
Oberstes Prinzip bei jedem Brand ist es, Menschen
zu retten und eine Ausbreitung des Feuers zu ver-
hindern. Das Finden und in Sicherheit bringen von
Geschädigten und die hiermit verbundenen Such-
und Rettungsmaßnahmen, wie z. B. das Anleinen,
sind ebenfalls Bestandteil des umfangreichen Trai-
ningsprogramms. Geübt
wird auch der effektive
Aufbau einer Wasserver-
sorgung vom Hydranten-
netz aus oder am offe-
nen Gewässer, um im
Ernstfall eine ausrei-
chende Wasserzufuhr zu
garantieren. Zu den
Grundkenntnissen der
Feuerwehrleute gehören
neben dem Umgang mit
den zur Verfügung ste-
henden Geräten, wie
z. B. Wärmebildkameras
und Löschwasserpum-
pen, vor allem auch tiefgreifende Kenntnisse über
die Handhabung der großen Löschfahrzeuge, Was-
serwerfer sowie Löschmittel, wie z. B. Lightwater,
Schaum, Pulver oder CO
2
.
Neben ihrem Einsatz im Notfall
sind die Feuerwehrleute auch
prophylaktisch unterwegs
.
Für einen effektiven Brandschutz besichtigen die
Feuerwehrleute Gebäude im Löschbezirk und neh-
men eine Einschätzung der Brandlast vor. Darüber
hinaus sind sie für die Vermittlung von Unfallverhü-
tungsvorschriften und die Erkennung möglicher Ge-
fahren verantwortlich.
Und dem nicht genug. Viele Feuerwehrleute küm-
mern sich um die Grundausbildung der neuen Feu-
erwehrmänner und -Frauen und wirken bei der
Erstellung von Einsatzplänen sowie der Sicherung
der Löschwasserversorgung mit.
47
„
Saugleitung zu Wasser!“
Sicheres Vorgehen:
Seitenkriechgang
Schaumeinsatz bei einem
Mähdrescherbrand