A
L T E R S
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A B T E I L U N G
Alarmierung in der Kriegs- und
Nachkriegszeit
Während des Zweiten Weltkrieges wurde eine Luft-
schutzsirene angeschafft, die 1941 auf dem Dach
des damaligen Kreishauses installiert wurde. Rund
um die Uhr wachten hier die Hilfspolizisten Matthias
Schwarzendahl und Josef Brockhage. Ihr Dienstzim-
mer befand sich im Erdgeschoss, von wo aus sie die
Sirene für Fliegeralarm und Entwarnung oder Feuer-
alarm (1 Minute Dauerton mit zweimaliger Unter-
brechung) auslösten.
Nach Ende des Krieges siedelte die Feuermeldestelle
in das Haus des Wehrführers Georg Walke um. Der
Sirenenknopf zum Auslösen der Sirene wanderte je-
doch in das Hotel Kreke, da hier immer jemand an-
wesend war. Ein weiteres Argument für das Hotel
Kreke war wohl die Tatsache, dass der damalige
Kreisbrandmeister Fritz Kreke aus gleichnamigem
Hause kam. Im Brandfall rief Georg Walke bei Kreke
an oder lief dorthin, um die Sirene auszulösen.
Im Jahre 1952 wechselte die Sirene dann vom Dach
des Kreishauses auf den Neubau des Feuerwehrhau-
ses an der damaligen Kuhstraße, heute Gehrder
Straße. Der Alarmierungsknopf verblieb zunächst
noch im Hotel Kreke, wurde später jedoch auch im
Feuerwehrhaus installiert. Die Sirene ist heute noch
auf dem Dach des Hauses zu finden und somit mitt-
lerweile 70 Jahre alt. Übrigens: Den Schlüsselschalter
zum automatischen Erzeugen des Feuerwehralarm-
sirenentons gab es erst seit 1966.
Das Gerätewartehepaar Franz und
Agnes Schulte hütete das Telefon
Bis 1984 war das Ehepaar Schulte unermüdlich im
Einsatz, denn bei Großeinsätzen musste die Sirene
gedrückt werden. Kleinere Einsätze wickelte das Ehe-
paar per Kettentelefonat ab. Oder ein Anrufbeant-
worter erklärte dem Anrufenden, an wen er sich zu
wenden habe. Zusätzlich wurde später eine Um-
schaltung zum Haus von Willi Holtgreve und zum
ständig besetzen Pförtnerbüro der Firma Grote &
Hartmann (heute Lear) installiert, sodass grundsätz-
lich direkt nach einem Notruf die Sirene ausgelöst
werden konnte.
Die ersten Meldeempfänger kamen Mitte der 80er-
Jahre auf. Der Anfang der 80er-Jahre eingeführte
Notruf 112 wurde zu einer provisorischen Leitstelle
im Osnabrücker Südkreis geleitet. Bis zur Einführung
der Meldeempfänger wurde von hier aus telefonisch
alarmiert. Die provisorische Leitstelle zog später in
das heutige Kreishaus am Schölerberg um, wo sie
sich bis heute befindet. Ab 1988 konnten von hier
aus die Sirenen auch per Funk angesteuert werden.
Heute hat jeder Feuerwehrmann in Bersenbrück
einen eigenen Meldeempfänger, der nach Notruf per
Funk von der Leitstelle auf zwei Alarmierungsschlei-
fen angesteuert wird. Zusätzlich erhalten die Feuer-
wehrleute eine Alarm-SMS auf ihr Handy. Die Sirene
hingegen läuft eher nur selten, meistens nur noch
zur Probealarmierung am ersten Samstag im Monat
um 11.15 Uhr“.
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Bierholen mit
Sirenenton
So berichten die Mitglieder
der Altersabteilung von einer
ganz besonders lustigen Ge-
schichte. Im alten Feuerwehr-
haus an der Kuhstraße
ähnelte der Schalter für die
Sirene sehr stark einem Licht-
schalter. So kam es einmal
vor, dass ein Bekannter von
Franz Schulte beim Bierholen
im dunklen Raum den ver-
meintlichen Lichtschalter be-
tätigte, um besser sehen zu
können. Es ging jedoch kein
Licht an. Alles, was dabei her-
auskam, war ein laut und
weithin schellender Sirenen-
ton, der einige Feuerwehr-
leute auf den Plan brachte.
Auch im Alter eine stolze
und rüstige Truppe: die
Bersenbrücker Altersabteilung