Einsatzbericht vom 30.04.2020 |
-Leck an Gastank sorgt für Großeinsatz in Merzen-
Strom abgestellt, Häuser evakuiert
Merzen. Bei Arbeiten an einem Flüssiggastank auf dem Gelände eines Autohauses mit Tankstelle in Merzen ist am Donnerstagmittag Gas ausgetreten. Das Leck löste einen Großalarm der Rettungskräfte aus. Häuser mussten evakuiert und der Strom abgeschaltet werden. Menschen kamen nicht zu Schaden.
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Nach bisherigen Erkenntnissen von Polizei und Feuerwehr ereignete sich der Gasunfall am frühen Nachmittag. Auf dem Gelände der Tankstelle in der Merzener Ortsmitte sollte offenbar ein mit Flüssiggas gefüllter Tank verladen werden. Dabei entstand eine Leckage, woraufhin etwa 2000 Liter Gas ausströmten.
Gegen 13.50 Uhr ging der Notruf bei der Rettungsleitstelle in Osnabrück an. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich rund um die Tankstelle bereits ein deutlich zu vernehmender Gasgeruch ausgebreitet, berichteten Zeugen. Umgehend wurden die Häuser in der Nachbarschaft geräumt, dazu gehörten neben Wohnhäusern auch Geschäftshäuser sowie die Filialen der VR-Bank Osnabrücker Nordland und der Kreissparkasse Merzen.
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Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Merzen, Neuenkirchen und Ueffeln sperrten das Areal in einem Radius von gut 300 Metern ab und evakuierten die Bewohner. Auch der Verkehr auf der Bundesstraße 218 wurde weiträumig umgeleitet, die Regionalleitstelle des Landkreises Osnabrück hatte die Bevölkerung per Katwarn über die Gefahrenstelle im Merzener Dorfkern informiert. Spezialkräfte der Feuerwehr – vor Ort waren der Gefahrenzug Umweltschutz und der Fachzug Messen der Kreisfeuerwehr Osnabrück – untersuchten mit Messgeräten die Umgebung, um die Gaskonzentration festzustellen.
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Auf Betreiben der Feuerwehr hatte der Energieversorger Westnetz gegen 14.20 Uhr den Strom im ganzen Dorf abgestellt, um eine mögliche Explosionsgefahr zu verhindern. „Das geschah aus reiner Vorsicht“, sagte Herbert Kempe, Abschnittsleiter Nord, auf Anfrage unserer Redaktion. Kurz nach dem Eintreffen der Wehren sei die Gaskonzentration rund um den Gastank erheblich gewesen. „Das war lebensgefährlich, ein Funke hätte genügt.“ Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, hatten die Feuerwehren eine Löschwasserversorgung ausgebaut.
Weil Flüssiggas schwerer ist als Luft, inspizierten die Feuerwehren mit der Messtechnik nicht nur das Gebäude des Autohauses, sondern auch die Keller in den umliegenden Gebäuden sowie die Abwasserkanäle. Dazu hätten die Feuerwehren detaillierte Lagepläne des Wasserverbandes Bersenbrück angefordert, berichtete Kempe. „So wussten wir genau, wo wir messen müssen.“ Die Einsatzkräfte stellten fest, dass sich das Gas nicht zuletzt durch den auffrischenden Wind nach einiger Zeit verflüchtigt hatte.
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Etwa zwei Stunden nach der Alarmierung bestand keine Gefahr mehr für die Bevölkerung. Die 115 Einsatzkräfte gaben die Hauptstraße in der Dorfmitte gegen 16.30 Uhr wieder für den Verkehr frei. Auch die Bewohner in den Nachbarhäusern und die Beschäftigten in den Banken und Geschäftshäusern konnten zurückkehren. Bereits gegen 16 Uhr hatte der Energieversorger Westnetz die Stromversorgung wiederhergestellt.
Beamte der Polizei haben inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Auch das Gewerbeaufsichtsamt sei über den Vorfall informiert worden, hieß es. Menschen wurden nicht verletzt, der Rettungsdienst brauchte nicht einzugreifen. Alle Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon.
Text, Fotos: NOZ, Christian Geers, Mirko Nordmann