Die letzten 25 Jahre C
H R O N I K
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brannte ein mit Acrylnitril gefüllter Kesselwagen, der
im Osnabrücker Güterbahnhof verunglückt war. Die
Brandbekämpfung erfolgte mit Löschschaum und
etwa drei Millionen Litern Wasser zur Kühlung der
Waggons. Auch die Bersenbrücker Feuerwehrleute
waren hier rund 40 Stunden im Einsatz. Des Weite-
ren wurde im Jahre 2002 die Budgetierung der Feu-
erwehren in der Samtgemeinde Bersenbrück
eingeführt. Interessante Ausflüge führten die Ju-
gendfeuerwehr nach Wilhelmshaven zum Besuch
eines Seenotrettungskreuzers sowie die älteren Ka-
meraden in den Harz nach Wernigerode.
2003
war das Jahr der Neuanschaffungen und Grün-
dungen. Die bestehende Ausrüstung wurde durch
einen Automatischen Externen Defibrillator sowie
einen Notfallrucksack ergänzt, der durch die Förder-
gemeinschaft „Aktuelles Bersenbrück“ gestiftet
wurde. Ebenfalls neu installiert wurde die Abgasab-
sauganlage im Feuerwehrhaus.
2003
war auch das Gründungsjahr für zwei neue
Einheiten: Zum einen die Technische Einheit „Bahn-
Regio“ und zum anderen die Bedarfseinheit „Groß-
tanklöschfahrzeuge“. Als Wunder von Gehrde
bewegte im Juli 2003 ein ganz besonderes Erlebnis
die Bersenbrücker Kameraden und Kameradinnen.
Nach einem Unfall schafften sie es, ein vom Notarzt
aufgegebenes zweijähriges Mädchen wieder ins
Leben zurückzuholen.
Die harte Realität:
Einsatz an jedem dritten Tag
Im Jahr 2004 war die Bersenbrücker Feuerwehr un-
ermüdlich im Einsatz. Einer dieser Einsätze führte
nach Wallenhorst zu einem Großbrand bei der Firma
Lorenz. Viele Bersenbrücker Feuerwehrleute kämpf-
ten hier gegen die Flammen, als sie ein zweiter Not-
ruf zu einem tödlichen Verkehrsunfall rief. Glück im
Unglück hatte eine Frau 2004 bei einem Wohn-
hausbrand in der Bersenbrücker Schubertstraße. Sie
konnte schwer verletzt von der Feuerwehr gerettet
werden. 2004 wurde auch der Förderverein der Orts-
feuerwehr Bersenbrück e.V. gegründet und bei der
Jugendfeuerwehr fand erstmalig der „Berufsfeuer-
wehrtag“ statt.
Der 9. August 2005 war ein trauriger Tag für die Ber-
senbrücker Feuerwehr. Innerhalb weniger Stunden
verloren bei zwei schweren Verkehrsunfällen drei
Menschen ihr Leben. Die Kameraden und Kamera-
dinnen mussten machtlos zuschauen. Ein Groß-
brand bei dem Unternehmen Möbel Wetzlar in
Ankum rief Mitte 2005 mehrere Feuerwehren aus
dem Landkreis auf den Plan. Schadenshöhe: meh-
rere 100.000 Euro.
Hochwasser-Alarm löste ein schweres Gewitter im
Sommer 2005 in Bersenbrück aus. Wieder einmal
standen zahlreiche Keller unter Wasser, lagen Zweige
und Äste auf den Straßen. Das Bersenbrücker Feu-
Bluttest
Insgesamt rund 40 Stunden
waren Bersenbrücks Feuer-
wehrleute mit ihrem Groß-
tanklöschfahrzeug bei der
Havarie mehrerer Kesselwag-
gons im Osnabrücker Güter-
bahnhof tätig.
Besondere Gefahr:
Der freigesetzte Gefahrstoff
Acrylnitril setzt sich im Blut
fest und kann Folgeschäden
verursachen. Somit mussten
alle Feuerwehrleute, die an
diesem Einsatz teilgenommen
hatten, Monate später zum
Bluttest. Eine wichtige Prü-
fung für die Eigensicherung,
welche aber sehr gut funktio-
nierte, denn bei keinem
Bersenbrücker Feuerwehr-
mann konnte eine überhöhte
Konzentration im Blut
nachgewiesen werden.
Neue Wetterschutzjacken für die Jugendfeuerwehr