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H R O N I K
Die ersten 50 Jahre
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falls einer Brandstiftung zum Opfer. Ein 15-jähriger
Bursche hatte sich bei dem Bauern für eine Ohrfeige
rächen wollen. Zu einiger Berühmtheit brachte es
der Schmiedegeselle und stellvertretende Spritzen-
meister Emil, dem eine Brandserie um 1900 zur Last
gelegt wurde.
Häufige Brandursache war Blitzschlag. Während
eines starken Gewitters am 8. Juli 1886 schlug der
Blitz in das Wedemeyersche Erbhaus in Priggenha-
gen ein und äscherte es vollständig ein. Menschen
kamen nicht zu Schaden. Anders bei einem durch
Blitzschlag verursachten Brand des Heuerhauses Ep-
ping in Hastrup am 6. Mai 1900, wo ein Todesopfer
zu beklagen war. Ebenfalls im Jahr 1900 schlug am
21.
Juli innerhalb von 10 Minuten der Blitz in zwei
Heuerhäuser der Höfe Jürgen-Sandbrink und Hus-
mann in Hastrup ein sowie in ein Doppelheuerhaus
bei Große-Warnefeld in Talge. Alle Gebäude brann-
ten vollständig nieder.
Eine regelmäßige Überprüfung der Vorsichtsmaß-
nahmen in den Häusern des Bezirks sollte solchen
verheerenden Bränden Einhalt gebieten. Durchge-
führt wurde sie von dem Untervogt. In dieser „Feu-
erschau“ musste er prüfen, ob alle notwendigen
Maßnahmen getroffen und beachtet wurden. Da
der Untervogt nun aber sehr schlecht bezahlt und
darüber hinaus sehr gefürchtet war, beschenkten ihn
die Leute so reichlich, dass er ein Auge zudrückte,
auch wenn nicht alles rechtens war.
Geburtsstunde der Ortsfeuerwehr
Am 28. Februar 1913 wurde die Freiwillige Feuer-
wehr Bersenbrück auf Anregung des Landrats Dr.
Rothert während einer Versammlung im Hotel Kreke
gegründet. Etwa 40 Mann verpflichteten sich zum
Eintritt. Zum ersten Hauptmann und Brandmeister
wurde Georg Schulte gewählt. Der erste Einsatz war
ein Wohnhausbrand in Hastrup am 28. März 1913.
Gruppenbild mit Handdruckspritze und Pickelhaube vor dem Bersenbrücker Wahrzeichen um 1928
In jeder gut funktionierenden
Gemeinschaft sind Regeln
erforderlich